Die bernische Kirche untersteht nicht mehr den Bischöfen

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Nachdem in Bern während dreier Wochen mit Zwingli über Glaubensfragen disputiert worden ist, erlässt Berns Obrigkeit am 7. Februar ihr Reformationsmandat: Die bernische Kirche untersteht nicht mehr den Bischöfen, sondern der weltlichen Obrigkeit. Abschaffung der Messe, der Heiligenbilder, der Fastengebote. Aufhebung der Klöster. Priesterehe erlaubt. Boten verkünden und erklären den versammelten Gemeinden das Reformationsmandat und lassen über die neue Kirchenordnung abstimmen. In Interlaken entscheidet sich die Versammlung mehrheitlich für den neuen Glauben, zum Teil in der Erwartung, die verhasste Klosterherrschaft loszuwerden. Der Brienzer Leutpriester ist dem Aufgebot zur Berner Disputation nicht gefolgt; er verliert deshalb seine Pfründe. Das Interlakner Klostergebiet wird zur Landvogtei Interlaken. Der Landvogt Lienhart Hüpschi residiert im Kloster und nimmt den versammelten Untertanen den Treueid auf Bern ab. Brienz wird endgültig bernisch.