Max Buri war wohl einer der interessantesten Schweizer Künstler seiner Generation, Epoche und Stilrichtung. Beeinflusst anfänglich durch Albert von Keller und Wilhelm Leibl, nahm er später Impulse auf, die von den neuen Ansätzen im Schaffen von Ferdinand Hodler ausgingen. Buri war ein eigenständiger und origineller Künstler, der seinerseits wohl einen gewissen Einfluss auf Seh- und Arbeitsweise z.B. von Karl Friedrich Schobinger (1879-1951) und Hans Emmenegger (1866-1940) ausgeübt haben dürfte."Obwohl er verschiedene Impulse in seine Malerei einbrachte, kann der Künstler weder als Eklektizist noch als Hodlerepigone bezeichnet werden. Vielmehr erfuhr die Porträtmalerei, und speziell das Gruppenporträt, durch Buri eine Neubelebung." (SIKART; vgl. auch die entspr. Würdigung im BLSK). - Kunst - Malerei. Buri. - Europa. Schweiz. Neuzeit. 19., 20. Jahrhundert. Moderne Schweizer Kunst. Künstler. Maler. Kultur. Kulturgeschichte. Kunstgeschichte. Rurale Malerei. Sujets. Gemälde. Stil: Malstil. Realismus: Naturalismus. Bildgattung, Bildgattungen, Werkverzeichnis, Landschaften: Landschaftsmalerei, Landschaftsbilder, Landschaftsgemälde, Landschaftsdarstellungen, Paysages. Porträtmalerei: Ländliche Porträts. Figuren: Figurenmalerei, Gruppenbilder.

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Zusätzliche Informationen über den Kunstmaler Max Buri: Siehe www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4022828

1900: Auszeichnung an der Pariser Weltausstellung (Gemälde Madonna, zerstört 1902)

1905: Kleine Goldene Medaille an der IX. internationalen Ausstellung im Münchner Glaspalast (Gemälde Nach einem Begräbnis in Brienz)

1911: Staatspreis an der internationalen Ausstellung in Rom (Gemälde Die Alten)

1913: Grosse Goldene Medaille an der XI. internationalen Ausstellung im Münchner Glaspalast (Gemälde Die Alten)

Ausstellungen in Paris, Lausanne, Düsseldorf, München, Köln, Wien, Bremen, Zürich, Interlaken, Berlin, Budapest, Rom, Baden-Baden, Frankfurt, Amsterdam, Neuchâtel, Genf, Stuttgart.

1868-1884 Burgdorf
Max Buri wird am 24. Juli 1868 in Burgdorf geboren. Sein Vater Alfred Buri (1825-1883) ist ein wohlhabender Kaufmann, seine Mutter Julie Buri, geborene Straus (1836-1900), stammt aus Worms im Rheinland. Max Buri hat fünf ältere Geschwister; das einzige Mädchen der Familie, Ida, stirbt bereits 1880 mit achtzehn Jahren. Die Sommerferien verbringt die Familie regelmässig im Berner Oberland.

1884/85 Clarens und La Neuveville
1884 verlässt Buri das Burgdorfer Progymnasium. Zur weiteren Sprachausbildung wird er zuerst nach Clarens am Genfersee und im Frühjahr 1885 nach La Neuveville am Bielersee geschickt. Der Wunsch Künstler zu werden, wird von seiner Mutter unterstützt.

1885/86 Basel
Die Familie zieht – wohl nicht zuletzt um Buri eine geeignete künstlerische Ausbildung zu ermöglichen – nach Basel. Buri besucht dort seit Herbst 1885 die Zeichen- und Modellierschule bei Fritz Schider. Der Lehrer gehörte in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts zum engeren Kreis um Wilhelm Leibl und steht für die fortschrittlicheren Tendenzen der süddeutschen Kunst.

1886-1889 München
Wohl auf Anraten von Schider geht Buri im Herbst 1886 für weitere Studien nach München, wo er die Akademie besucht. Er studiert die Meister in der Alten und Neuen Pinakothek; besonders beeindruckt ist er von den Werken von Wilhelm Leibl. Sein ungarischer Lehrer macht ihn auch auf die zeitgenössische französische Malerei aufmerksam, die er 1888 während der „III. Internationalen Kunstausstellung“ im Münchner Glaspalast kennen lernt. Schon in der Münchner Zeit verkehrt Buri in einem Kreis von Schweizer Künstlern, zu dem unter anderen Cuno Amiet, Giovanni Giacometti und Hans Emmenegger gehören. Nach Buris eigener Aussage soll er bereits damals das Werk Hodlers gekannt und bewundert haben. Er unternimmt verschiedene Reisen durch Europa.

1889-1893 Paris
Seit Frühherbst 1889 lebt Buri in Paris. Er erhält Unterricht an der Académie Julian. Auch in Paris verkehrt er in einem hauptsächlich schweizerischen Künstlerkreis wieder mit Amiet, Giacometti und Emmenegger. Er macht verschiedene Reisen nach Spanien und Nordafrika. Den Sommer verbringt er in jenen Jahren meist in Iseltwald am Brienzersee, öfter zusammen mit dem Schweizer Bildhauer Max Leu.

1893-1898 München
Sein alter Lehrer Fritz Schider soll Buri geraten haben, nach München zu gehen. Er entschliesst sich für das Atelier von Albert von Keller, bei dem er ab Frühsommer 1893 Privatschüler ist. Unterbrochen wird diese zweite Münchner Zeit – wohl 1894/95 – durch eine weitere Reise nach Paris und in die Bretagne. Im Juli 1898 lernt er Frieda Schenk (1879-1930) kennen, die Tochter eines Burgdorfer Mühlen-Besitzers. Das Paar verlobt sich im August und heiratet am 11. November 1898; zu den Hochzeitsgästen gehören unter anderen Hodler, Emmenegger, Amiet und seine
Frau.

1898-1903 Langnau und Luzern
Nach der Heirat lassen sich die Eheleute in Langnau nieder. Die Hochzeitsreise geht nach Italien. Am 17. November 1899 wird die Tochter Hedy Buri geboren.

1903-1915 Brienz
Im Mai 1903 nimmt die Familie ihren Wohnsitz in Brienz; Buri kauft ein stattliches Haus, das etwas ausserhalb des Dorfkerns an der Strasse nach Meiringen, in unmittelbarer Nähe des Sees liegt. Auf der gegenüberliegenden Stassenseite wird ein ehemaliger Stall in ein Atelier umgebaut. An der „VIII. Nationalen Kunstausstellung“ 1904 in Lausanne erlebt Buri seinen künstlerischen Durchbruch. Die Schweizer Eidgenossenschaft kauft das grossformatige Bild „Dorfpolitiker“ aus demselben Jahr für 6000 Franken an. Ein Jahr später wird der Künstler an der „IX. Internationalen Kunstausstellung“ im Münchner Glaspalast für das Gemälde „Nach dem Begräbnis“ mit einer Medaille ausgezeichnet. Buris finanzielle Situation, die man bisher als eher prekär bezeichnen könnte, entspannt sich langsam. Er berichtet 1906, dass er in einem halben Jahr 14'000 Fr. verdient habe.

1908 veranstaltet der „Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein“ in Frankfurt a.M. eine „Schweizer Ausstellung“. Buri zeigt sich hier wie auch bei der Gründung einer Schweizer Sektion im selben Jahr als reger Organisator. Er wird in die Kunstkommission der Schweizerischen Gruppe des Verbands gewählt.

Buri ist 1909 Initiant der „Ersten Internationalen Kunstausstellung der Schweiz“, die im Kursaal Interlaken stattfindet; auch ein Jahr später bei der zweiten Interlakener Ausstellung, in der neben Schweizer und deutschen Künstlern Bilder des französischen (Post-)Impressionismus zu sehen sind, ist Buri Mitorganisator.

1911 wird Buri an der „Internationalen Ausstellung“ in Rom der Staatspreis für das Bild „Die Alten“ zugesprochen. Bei der „XI. Nationalen Kunstausstellung“ in Neuchâtel 1912 hat er einen eigenen Saal mit 22 Werken; er verkauft für 28‘500 Franken. Im selben Jahr findet im Kunsthaus Zürich ein Brandanschlag auf Werke von ihm und Amiet statt. Der Fall wird nie aufgeklärt. Eine Berner Zeitung berichtet: „Als Täter wird ein Maler vermutet, da viel von dem verwendeten Material in Malerateliers gebraucht wird; es können jedoch auch andere Personen in Frage kommen. Als Beweggrund der Tat lassen sich fanatischer Hass gegenüber der modernen Malerei und Neid gegen erfolgreiche Maler neben der niedrigen Gesinnung eines Brandstifters denken.“

1913 ist Buri Jurymitglied der Schweizerischen Abteilung der „XI. Internationalen
Kunstausstellung“ im Münchner Glaspalast. Er wird dort – wieder für das Bild „Die Alten“ – mit der grossen goldenen Medaille („Medaille I. Klasse“) ausgezeichnet. Des weiteren wird er in die Jury für die „XII. Nationale Kunstausstellung“ gewählt, die auf dem Gelände der Landesausstellung 1914 in Bern stattfindet.

21. Mai 1915: Als Buri in Interlaken seine Frau und seine Tochter Hedy abholen will, fällt er vom Landungssteg in die Aare; er stirbt kurz vor Mitternacht im Hotel du Lac an Herzversagen. Das Kunsthaus Zürich veranstaltet im Spätsommer desselben Jahres eine Gedächtnisausstellung mit über 160 Werken. Zehn Bilder werden verkauft, unter anderem die „Die Brienzer Bäuerin mit Korb“ für den stolzen Preis von 15‘000 Franken.

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